Das Karloff
Das Ambiente ist stilvoll. Schlicht mit dunklen Fliesen und einer schön beleuchteten Theke mutet es wie ein Tango y Cena in Buenos Aires an, die sanfte Jazzmusik versüßt den Abend, man vergisst die Zeit und wartet insgeheim auf eine Solosängerin. Stattdessen kamen heiß frittierte Pizzabällchen (echte Marinara, wie es sie sonst nur in Neapel gibt), die mit Anchovismayonnaise oder für Vegetarier mit scharfer Tomatensauce gereicht wurden, anmutig nach Hefe dufteten, knusprig und dicht zugleich waren. Ein Highlight!
Danach wurde eine lauwarme Erbsencreme mit Radieschen und Croutons serviert, gefolgt von Peperonata, italienischem Paprikagemüse mit kleinen, äußerst aromatischen Zitronenstückchen aus Sorrent garniert und mit leichter Knoblauchnote. Der Hauptgang, ein gedünsteter Radicchio auf einem Gorgonzolaspiegel mit geschmorten Birnen und karamellisierten Walnüssen, war eine ungewöhnliche und köstliche Kombiantion. Spätestens hier hätten wir gerne die Teller abgeleckt.
Die Desserts im Anschluss waren nicht so spektakulär wie die anderen Speisen, das Tiramisu mutete nach all den verwegenen Köstlichkeiten etwas profan an und auch das Blätterteigtürmchen mit Vanillecreme (Millefoglie con crema pasticcera) konnte nicht ganz überzeugen. Was uns gut gefiel, war die Möglichkeit, zwei verschiedene Größen zu bestellen, eine klitzekleine nur zum Testen und eine größere für diejenigen, die normale Mengen vertragen.
Die Preisgestaltung ist aufrichtig, vier Gänge sind für 20 € zu haben, davon sind zwei gesetzt, bei den anderen beiden hat man zwischen jeweils drei Gerichten die Wahl. Wein und Desserts bestellt man zusätzlich. Im Sommer kann man auch draußen sitzen.
Karloff
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