Kaum jemand ist Trends gegenüber aufgeschlossener als meine vegane Freundin B.
Etwas verwundert war ich schon, als sie mir kürzlich erzählte, dass sie jetzt immer Grönsaksbullar im Tiefkühlfach hätte (Kilo zu 3.99), um wohldosiert 3-5 Bällchen mit etwas Preiselbeermarmelade zu sich zu nehmen, wenn sie nach einem langen Arbeitstag keine Lust zum Kochen hat.
Seit Mitte 2015 bietet #Ikea diese vegane Variante der schwedischen Köttbullar an – und zwar nicht nur in der Kantine, sondern auch im Shop. Von Peta in 2014 gebeten, versprach – der an Nachhaltigkeit interessierte Möbelriese – seine Kohlendioxidemissionen zu verringern und Köttbullar hat von allen Gerichten auf IKEAs Speisekarte die höchsten Emissionen, kein Wunder, verkaufen sich diese doch pro Jahr 150 Millionen mal!
Freitag mittag war es soweit: Wer vegetarisch und vegan up-to-date sein will, darf sich auch dem Kantinenessen nicht verschließen, dachte ich mir. Das vegan-vegetarische Angebot des Tages: Grönsaksbullar mit Winterquinoa, womit eine Mischung aus Quinoa mit Apfelrotkohl und Rosenkohl gemeint war. Allerdings war das Gericht um 12.42 Uhr bereits ausverkauft (Nachfrage scheint groß) und musste im Dampfgarer erst frisch zubereitet werden.
Das Warten erhöhte die Vorfreude, geschmacklich war es dann leider überaus fad, das Quinoa matschig und erst recht die Bällchen hatte ich mir deutlich knuspriger vorgestellt. Am deutlichsten stachen noch Rot- und Rosenkohl hervor.
Meine Begleiterin sagte, das sei genau so ein Essen, was einen nicht zum Vegetarier werden ließe, womit sie leider recht hat. Und auch der mäßige Erfolg des #Veggieday findet hier eine Erklärung. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
IKEA, das kannst du besser!