Restaurant Frieda

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Restaurant Frieda

Es war ein fulminanter Abend in einem auffälligen und doch zurückgenommenen Ambiente in dunklem Petrol, die Bar einladend in der Mitte platziert und draußen kann man für den nächsten Sommer einen Garten erahnen. Die anspruchsvollen vegetarisch-veganen Gemüsekreationen des Menüs Naturell (wahlweise, drei, vier oder fünf Gänge) gehören zu den kulinarischen Highlights der Extraklasse. Selten habe ich so ideenreich, ungewöhnlich und mit allen Sinnen gespeist, jeder Gang verursachte eine vielstimmige Aromenexplosion am Gaumen, ob Kürbis, Aubergine, Pak Choi, Rettich oder Avocado, die Konsistenzen reichten von cremig, knackig-frisch, knusprig bis zartblättrig und flaumig, aber immer mit dem jeweiligen Eigengeschmack des Gemüses, wie auch die Kombinationen innerhalb der einzelnen Gänge überaus originell und stilsicher waren.

Die Weinkarte ließ keine Wünsche offen, außer 0,1l Weinportionen, um sich durch das vielfältige Sortiment trinken zu können. Letztlich entschieden wir uns für einen mineralischen Lugana vom Gardasee. Und kaum waren wir am Ende des Menüs angekommen, hätten wir am liebsten gleich wieder von vorne begonnen. Ich empfehle unbedingt alle fünf Gänge zu bestellen. Ein Lob auf den souveränen und effizienten Service. Ein großes Lob auf die Küchenchefin Lisa Angermann, die in 2017 den Kochwettbewerb der TV Serie „The Taste“ gewonnen hat, sie eröffnete das Frieda zusammen mit Andreas Reinke in 2018. Hier wird mit Leidenschaft und Raffinesse gekocht.

Menckestraße 48-50, 04155 Leipzig, 0341/56 10 86 48
Reservierung empfohlen unter: reservierung@frieda-restaurant.de

€€€

Restaurant Frieda, Leipzig

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zest

Zugegebenermaßen hätte es jedes Restaurant nach dem Frieda schwer gehabt. Doch das Zest gibt sich vegan-vegetarisch erfahren, ein anspruchsvolles Schwergewicht in der Kategorie der herzhaften, fleischlosen Hausmannskost. Die Idee ist gut, die Rahmenbedingungen auch, denn die grandiosen Beschreibungen der Weine und Gerichte lesen sich wunderbar poetisch, bleiben im Gedächtnis, und machten uns sehr neugierig. Leider konnte das Zest den geweckten Anspruch – zumindest an diesem Abend – nicht einlösen. Vielleicht hatte die Küche einen trüben Tag. Die Teller waren eiskalt, das Essen dadurch unterschiedlich temperiert und meist nur lauwarm. Zudem war die Tellergröße semi-ideal, denn die üppigen und zu schweren Speisen vermengten sich zu einer in Einzelheiten kaum auszumachenden dumpfen Masse: z.B. Selleriepüree, Paranusscreme und Basilikumvinaigrette, die der panierte, zäh-trockene Räuchertofu zwar dankend als Begleitung entgegennahm, mehr Frische hätte dem Gericht gut zu Gesicht gestanden. Auch der Rotkohl wollte mit der Knusperhülle nicht recht harmonieren. Die Vorspeise, ein Tlacoyo aus blauem Mais mit schwarzem Bohnenpüree, war geschmacklich konturierter, auch hier hätte etwas fruchtige Leichtigkeit dem Gericht deutlich mehr Raffinesse verliehen. Leider sank die Kombination von Vor- und Hauptspeise so schwer in den Magen, dass die Desserts außen vor bleiben mussten. Schade!

Bornaische Straße 54, 04277 Leipzig
Reservierung empfohlen unter: 0 341 23 19 126

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Café Dankbar

Eigentlich gibt es kaum eine schönere Umwidmung als in einer alten Fleischerei, ein Café zu eröffnen, wo es vegane Milchoptionen, Kuchen und kleine warme Gerichte gibt, auch wenn die alten Fleischerhaken an den Wänden etwas martialisch anmuten. Der Art Deco-Charme des Cafés tröstet darüber hinweg und lässt eher an Paris oder Lissabon als an Leipzig denken, der Tageseintopf war vegan, deftig und köstlich, der Service sehr aufmerksam, die Atmosphäre quirlig und gemütlich.

Jahnallee 23, 04109 Leipzig, 0341 25693547

 

Café Jimmy Orpheus 

Hier lässt es sich gut frühstücken und es gibt mittags eine Suppe in Kombination mit einem frisch-gepressten Saft. Das vegane Angebot ist überschaubar und alle Kaffeevariationen sind mit Soja- oder Hafermilch erhältlich. Unkomplizierte, gemütliche Atmosphäre.

Industriestraße 18, 04229 Leipzig, 0341 49293991

 

Cafe Jimmy Orpheus

 

 

Café Jimmy Orpheus

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Café im Grassi Museum

Das Café im Grassi Museum überrascht mit einer großen Variationsbreite an exklusiven Teesorten in sehr guter Qualität sowie üppigen Kuchen und leckeren Torten. Die Atmosphäre ist entspannt und sehr angenehm, der Service schnell und aufmerksam, leider gibt es keine veganen Optionen und auch keine Soja- oder Hafermilch im Angebot. Das ist für ein modernes Museum nicht zeitgemäß.

Johannisplatz 5-11, 04103 Leipzig, 0341/2229330

€€