Das vegetarische und vegane Angebot in Venedig ist dürftig bis inexistent und das bei geschätzen 26 Millionen Touristen, die pro Jahr nach Venedig kommen, etwa doppelt so viele wie nach Rom – und das auf einer Fläche, die nur ein Drittel so groß ist.
So gibt es zwar viele Lokale, die mit einem Menu Turistico aufwarten, aber die Qualität ist bescheiden, der Preis umso höher: Löbliche Ausnahme – und die unweit der Biennale – ist das Bistro und Ladengeschäft Le Spighe (Cucina vegetariana e vegana a Venezia, Via Garibaldi 1341, Sestiere Castello), wo es jeden Tag mindestens sieben frische wie abwechslungsreiche vegane, vegetarische und glutenfreie Speisen gibt und man zudem für die eigene Versorgung noch entsprechende Lebensmittel findet. Köstlich und auch die Atmosphäre ist sehr nett!
Abends wurde es dann erneut schwierig. Wer nicht nur „contorni“ = Beilagen bestellen oder wie immer auf Pasta pomodoro oder Pizza ausweichen möchte, kann im sehr hübsch gelegenen Luna Sentada (Fondamenta die San Severo, Sestiere Castello 5018, 041-30978919) zumindest eine Linsensuppe und einen Avocadosalat mit Rucola und Minze finden, wenn auch zu einem stolzen Preis (jeweils um die 15 €). Reservierung erforderlich.
Im La Zucca ist es uns leider auch mehrere Tage vor Abreise nicht geglückt, einen Tisch zu reservieren, hier soll das vegetarische Angebot deutlich größer sein.
Wo man bei einem Aperol Spritz, Campari oder Crodino wirkliches venezianisches Leben sehen kann, vor allem am frühen Abend, ist der Campo Santa Margherita (Dorsoduro). Im Cantinone già Schiavi (Dorsoduro 992) gibt es wunderbare Cicchetti (venezianische Tapas), worunter auch immer vegetarische Variationen zu finden sind. Wir hatten das Glück auch noch eine Gemüselieferung per Boot mitzubekommen,
von der Azienda Agricola I Sapori di Sant’Erasmo, für alle diejenigen, die sich länger in Venedig aufhalten, eine hervorragende Wahl. Eine Registrierung auf der Webseite ist erforderlich.