Flan aus Gofio

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Die Casa Efigenia liegt in den Bergen von Las Hayas auf La Gomera, hier kann man nach einer intensiven Wanderung durch die Lobeerwälder in luftiger Höhe einkehren und traditionell vegetarisch speisen: Geschmortes Gemüse, geräucherter Ziegenkäse und Gofio stehen täglich auf der Speisekarte. Die zierliche und ausgesprochen dynamische Besitzerin Efigenia erzählt gerne über die Geschichte und das Erbe ihrer Bio-Küche, sie vermietet auch Ferienwohnungen. Ihr Rezept für Mojo rojo findet ihr auch auf dieser Seite.

 

Gofio ist die Spezialität der Insel und ist ein fein gemahlenes Mehl aus gerösteten Mais-, Hirse- oder Gerstenkörnern, manchmal auch mit Kastanienmehl gemischt, es gibt viele unterschiedliche Sorten und man findet sie bei allen Bäckern und in Supermärkten. Daraus wird einerseits mit Brühe eine Art Püree angerührt, welches zu herzhaften Speisen wie oben genannten Gemüseeintopf gereicht wird, es gibt aber auch süße Breis, Kekse und Pfannkuchen, die aus dem Mehl hergestellt werden, alle Speisen haben durch die Röstung des Korns eine nussig-malzige Note.

 

 

Die Tapas-Bar Bodegón Colón (Calle Ruiz de Padrón, 36 in San Sebastian, der Hauptstadt von La Gomera) ist für all diese Gofio-Variationen die richtige Anlaufstelle, hier gibt kanarische Haute Cuisine von Feinsten in gemütlicher Atmosphäre in einem traditionellen Steinhaus auf zwei Etagen und man kann nach dem Essen noch an der Bar mit Einheimischen plaudern und den Schnaps aus Palmenhonig probieren. Überhaupt ist Palmenhonig (miel de palma) die zweite grossartige Spezialität der Insel, ein veganer Sirup, der aus guarapo, Palmensaft gewonnen wird.

 

 

Die zweitkleinste Kanareninsel ist beliebt bei Wanderen, Kindern, Hippies und Naturfreunden. Urwald mit Strand, wofür muss man sonst weit fahren muss, gibt es hier inmitten von Europa. Die Natur ist atemberaubend, der Himmel unfassbar blau, das Klima mild und sonnig, und selbst in den strengsten deutschen Wintermonaten herrschen frühsommerliche Temperaturen um die 22° C und immer weht ein sanftes Lüftchen. Im regenarmen Süden dominieren Palmen, Strände sowie Avocado- und Bananenplantagen. Viele der Inselbewohner und Touristen sind um Umweltfreundlichkeit und Nachhaltigkeit bemüht. Ein Drittel der Insel besteht aus Naturschutzgebiet und Garajonay ist der größte noch zusammenhängende Lorbeerwald der Erde. Das Busnetz dorthin und auf der gesamten Insel funktioniert hervorragend und man benötigt nicht unbedingt einen Mietwagen.

 

 

Für Führungen in die Wälder und Berge kann ich wärmstens Enekoiz von Ymaguara empfehlen, der muntere und sportliche Geschäftsführer des jungen Start-ups ist sehr bemüht, Touristen nicht nur die einheimische Flora und Fauna, sondern auch kulinarische Köstlichkeiten sowie Landeskultur und Politik nahe zu bringen ((ymaguara.com).